Aktuelle Projekte

   

Kleidung und Kleidungsverhalten im Berufsalltag reformierter Pfarrerinnen und Pfarrer

Die Arbeit untersucht das Erleben und Verhalten sowie die Einstellungen und Zielsetzungen von Pfarrpersonen im Bezug auf Kleidung, verstanden als "dress": Kleidung, sich bekleiden; allgemeiner: sich zurechtmachen. 

Welche Erfahrungen mit Kleidung machen Pfarrerinnen und Pfarrer in den verschiedenen Situationen ihre Berufsalltags? Welche Motivationen und Überlegungen bestimmen ihr Kleidungsverhalten? (Warum ziehen sie sich so an bzw. machen sie sich so zurecht, wie sie das tun?) Welche Normen bestimmen ihr Kleidungserleben und - verhalten, und wie gehen sie mit diesen um?

Den theoretischen Hintergrund der Arbeit (im Sinne eines sensitizing concept) bilden die Diskurstheorie nach M. Foucault und der (de)konstruktivistische Ansatz und die politische Theorie J. Butlers. In dieser Sichtweise stehen Individuen (Subjekte) unter dem Einfluss sozial konstruierter Normen bzw. gesellschaftlicher Diskurse, die subjekt-konstituierende Wirkung haben, denen sie sich folglich nicht entziehen, zu denen sie sich aber in unterschiedlicher Weise verhalten können: Sie können sie mittragen, verstärken, abwehren oder kreativ in neue Bahnen lenken (vgl. bei J. Butler die Begriffe: Zitat - Wiederholung - performative Verschiebung).

Pfarrerinnen und Pfarrer bewegen sich in ihrer Berufstätigkeit heute mehr denn je im Spannungsfeld unterschiedlichster gesellschaftlicher Diskurse, welche mit einer Vielzahl von Normen und Erwartungen einhergehen. Welche dies sind und wie sich Pfarrpersonen zu ihnen verhalten, soll in dieser qualitativen Studie am Beispiel der Kleidung ermittelt werden. In episodischen Interviews werden Gemeindepfarrerinnen und -Pfarrer der reformierten Kirchen der Deutschschweiz aufgefordert, von ihren Erfahrungen mit Kleidung zu erzählen und ihre Überlegungen zum Thema sowie Zielsetzungen und allfällige "Kleidungsstrategien" zu beschreiben. Die Auswertung der Interviews erfolgt nach einem von C. Helfferich und J. Kruse entwickelten integrierten texthermeneutischen Analyseverfahren, mit besonderem Gewicht auf Positioning- und Agency-Analyse (nach G. Lucius-Hoene/A. Deppermann und N. Koborov). Dabei sollen Einstellungen und Motivationen sowie die ihnen zu Grunde liegenden Normen und Positionierungen herausgearbeitet werden: z. B. Amts- bzw. Berufsverständnis, Identitäts- und Rollenkonzepte, theologische, soziale, ethische und politische Positionen, ästhetische Normen etc.

   

Die Suche nach einer wirksamen Struktur

Wer Entwürfe für die Predigtstruktur betrachtet, die in der Geschichte gängig waren, wird feststellen, dass immer wieder vergleichbare Grundmuster auftauchen. Das kann damit erklärt werden, dass Homiletiker und Prediger die Modelle der klassischen Rhetorik zum Ausgangspunkt genommen haben. Dies ist jedoch nachweislich nicht immer der Fall. Dass trotzdem immer wieder vergleichbare Strukturschemata auftreten, führt zur Vermutung, dass sich dahinter eine innere Logik verbirgt.

In diesem Projekt wird der Frage nachgegangen, ob dies tatsächlich der Fall ist. Die unterschiedlichen Schulen der Homiletik beantworten diese Frage nicht einhellig. Heribert Arens entleiht seinen Strukturentwurf lernpsychologischen Modellen. Für Eugene Lowry ist unter anderem der narrative Plot, wie es in Romanen und Filmen vorfindlich ist, Vorbild für seinen Entwurf eines homiletischen Plots. Ähnlich jedoch, wie es in der Filmwelt Regisseure gibt, die einem plot-losen Film den Vorzug geben, betonen Homiletiker wie David Buttrick oder Martin Nicol die Freiheit des Predigers oder der Predigerin, selbst zu entscheiden, wie die Predigt sich "weiterbewegt". Zwei Konzepte stehen einander folglich gegenüber: Das der funktionalen Struktur und das der gestalterischen Freiheit. Ist dieser Unterschied in der Homiletik auf unterschiedliche theologische Positionen zurückzuführen? Oder vielleicht auf unterschiedliche kommunikative Modelle? Oder geht es um unterschiedliche Definitionen dessen, was eine Predigt eigentlich ausmacht?
Das Ziel dieser Dissertation ist es, durch die Anwendung der diskursiven Syntaxis, wie sie die Pariser Schule entwickelt hat, ein neues Licht auf diese Fragen zu werfen. Wenn sich in einem Diskurs eine Transformation vollzieht, geschieht dies in bestimmten Stufen, die sich aus einer inneren Logik ergeben. Das könnte bedeuten, dass die Predigt an transformierender Kraft gewinnt, wenn sie diesem Stufenaufbau entspricht.

Die participatio actuosa (tätige Teilnahme) ist eines der Grundprinzipien der liturgischen Entscheide des II. Vatikanischen Konzils. Verankert wurde dieser Grundsatz in der Liturgiekonstitution des II. Vaticanum Sacrosanctum Concilium von 1963. Die Vorstellung, die Gemeinde sei stärker liturgisch in den Gottesdienst einzubeziehen, war bereits im Vorfeld des Konzils ein Grundanliegen der Liturgischen Bewegung.

Die Beteiligung der Gemeinde am Gottesdienst kann auch als eine Grundprämisse alt- bzw. christkatholischer Liturgik betrachtet werden. Die altkatholischen Kirchen haben sich von Beginn ihrer eigenständigen kirchlichen Entwicklung für ein stärkeres Gewicht der Laien in der Führung der Kirche stark gemacht.

Die Arbeit will einerseits liturgiegeschichtlich die Entwicklungen bezüglich der Gemeindepartizipation in der christkatholischen und der römisch-katholischen Kirche nachzeichnen, anderseits die Gemeindepartizipation im Gottesdienst auf einer systematisch-theologischen und praktisch-theologischen Ebene untersuchen.

In praktisch-theologischer Hinsicht gilt es dabei, die in der liturgischen Bewegung stark thematisierte Spannung von individueller und kollektiver Beteiligung in den Blick zu nehmen. Ebenso scheint auch eine Unterscheidung von „innerer“ und „äusserer“ Beteiligung der Gottesdienstteilnehmenden wichtig zu sein.

Sowohl die „äussere“ wie auch die „innere“ Beteiligung sind nicht voraussetzungslos, sondern abhängig vom liturgischen Verständnis und den liturgischen Fähigkeiten der am Gottesdienst Beteiligten. Deshalb verlangt eine verstärkte Beteiligung der Gemeinde am Gottesdienst – so die Arbeitshypothese der Dissertation – auch eine erhöhte liturgische Kompetenz derselben.

Die Arbeit thematisiert deshalb auch die Frage der Vermittlung liturgischer Kompetenz(en). Sie fragt nach dem geeigneten Ort der Liturgiedaktik, dem Umfang der liturgischen Kompetenzen und der geeigneten Form ihrer didaktischen Vermittlung.

 

   

Eine videographische Analyse

Im Zentrum der Studie stehen multireligiöse Schulfeiern, eine spezielle schulische Feierform, die sich in den letzten Jahren im Kontext der zunehmenden religiösen Pluralisierung der Schülerschaft gebildet hat. Zwar lokal und quantitativ begrenzt, ist dieses Phänomen umso interessanter, weil es direkt an gesellschaftlichen Veränderungen ansetzt und auf diese reagiert.

Der Zugang ist ein zunächst beschreibend-dokumentierender. Anhand von videographischen Aufnahmen wird der performative Charakter multireligiöser Schulfeiern konserviert und weiterführenden Analysen zugänglich gemacht. Diese ermöglichen adäquate Schlüsse hinsichtlich ritualtheoretischer, schulkultureller und religionspädagogischer Fragestellungen. Dabei stehen die Wechselwirkungen zwischen den "Akteuren auf der Bühne" und der "Feiergemeinde" im Zentrum des Forschungsinteresses. Es wird analysiert, wie der Selbstanspruch „Multireligiosität“ umgesetzt wird und auf welche Weise die Feiernden reagieren. Ein wesentlicher Fokus richtet sich dabei auf den Schwellencharakter der Feier. Das Ziel der Studie besteht in der Gewinnung von grundlegenden Erkenntnissen zum Feierformular multireligiöser Schulfeiern sowie in der Formulierung von Impulsen für ihre Gestaltung und Durchführung. Hierbei wird auch eine Positionierung im Diskurs zwischen absolut bekenntnisfreier versus einer das Religiöse inkludierenden Schulbildung nötig.

   

Im Aufbau

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